24. Dezember 2007

Täglich ein neues Geschenk (12/12, erschienen im Nebelspalter 10/07)

Das letzte in der Reihe. Wir hoffen einige Anregungen zugeben und dass das eine oder andere Geschenk vielleicht unter einem Baum zu finden ist! Wir taten das gerne. Schöne Festtage wünscht das Frivol Magazin.






Für den Wirtschaftsboss:
Ihr Bruder beklaute schon mit 11 Jahren Ihre Eltern um UBS-Aktien zu kaufen. Auf dem Schulhof verkaufte er Pausenbrote, welche ihm seine Schläger brachten, die sie wiederum vor der Schule den Schwächlingen abgeknöpft haben. Heute sitzt er in mehreren Verwaltungsräten und ist CEO eines grossen Finanzdienst-leistungsunternehmen. Einer der sich alles kaufen kann, wird sich bestimmt über einen Bullfänger, ein Gitter, das normalerweise bei grossen Trucks vorne angebracht wird, damit das Monstergefährt nicht bremsen muss und die Tiere auf der Strasse einfach wegrammen kann. Das Gitter kann er vorne an seinen Geländewagen montieren, damit er weiterhin ungebremst seinen Weg über Leichen fahren kann.

22. Dezember 2007

Täglich ein neues Geschenk (11/12, erschienen im Nebelspalter 10/07)


Für Ihre eingebildete, klugscheisserische Kollegin:
Sie wissen bis heute nicht, weshalb Ihre nervige ehemalige Schulkollegin immer noch in Ihrem Freundeskreis verkehrt. Bereits in der Primarschule wusste Sie schon, was die Relativitätstheorie bedeutet, während Sie noch heute Mühe haben, diese überhaupt auszusprechen. Dass sie alles besser weiss, hat sich bis heute nicht geändert. Das Selbstvertrauen Ihrer Kollegin ist so hoch, dass sie immer hinaufschauen muss, um es im Auge zu behalten. Diese arrogante Art, wie sie ihre Nase hoch trägt, können Sie noch knapp erdulden, jedoch ihre Nasenhaare, die buschig raushängen, erzeugen bei Ihnen jedes Mal einen Würgereflex. Deshalb schenken Sie ihr einen Nasenhaartrimmer, mit dem Hinweis: „Damit du weiterhin so schön angeben kannst!“

21. Dezember 2007

Bundesrätsel #3

Die Bundesregierung ist zur Hälfte durch Frauen besetzt, wenn man die Bundeskanzlerin dazurechnet. Glücklicherweise ist der Bundespräsident, in diesem heiklen Jahr der Geschlechterrevolution, ein Mann. So hat unser Zwerg Nase, der eigentlich ein Riese ist, Pascal Couchepin nun die Ehre für ein Jahr Held unserer Rubrik Bundesrätsel zu sein. Wir fragen uns darin, was diesem Mann wohl durch den Kopf gehen könnte? Natürlich darf im ersten Bundesrätsel die alt-Bundespräsidentin und ewig-Feministin Micheline Calmy-Rey nicht fehlen.
















Was für schnapsgetränkte Gedankenfetzen geistern wohl durch die leergesoffenen Hallen der Erinnerung unseres neu gewählten Bundespräsidenten?

1.) Ja ja! du Feministen-Sau wirst schon sehän. Das wird das Zeitaltär des Pascal und nischt där Frau!

2.) Nach zsehn Bechär Glühwein sieht die Olle nischt mal schlecht aus! Vielleischt bring ich sie heut Nacht noch in mon lit (mein Bett, Anm. d. Red.).

3.) Mon Dieu, jetzt bin isch Bundespräsidänt und die bringän mir nur diesän billigän Fusel…und isch redä hiär nischt von Micheline.


Täglich ein neues Geschenk (10/12, erschienen im Nebelspalter 10/07)


Für Ihren rassistischen Cousin:
Als Sie ihm letztes Jahr die Joggingschuhe schenkten, bemerkte er mit einem Zwinkern: „Mit denen kann ich mich gut ausschwitzen.“ Ihnen ging ein kalter Schauer über den Rücken und dieses Jahr wollen Sie nicht wieder ins Fettnäpfchen treten. Da Ihnen der Weihnachtsschmuck Ihres rassistischen Cousins ein Dorn im Auge ist, wollen Sie ihm heuer richtigen Weihnachtsschmuck schenken. Denn statt Heiligenkreuze hängen bei Ihrem Cousin Hakenkreuze, statt Chläuse hängt er „Juden und Neger“, wie er sagt, und die Kugeln sind alle braun gefärbt. Ihr Schmuck ist farbig, stammt aus einer afrikanischen Werkstatt, die die Kugel für einen guten Zweck produziert. Damit Ihr Cousin die Kugeln aber nicht gleich in eine Ecke wirft, erzählen Sie ihm, die Kugeln seien Qualitätsarbeit aus der Schweiz.

20. Dezember 2007

Jetzt noch einfacher zu erreichen!

Das Frivol Magazin kann jetzt auch unter folgender Adresse erreicht werden: www.frivolmagazin.net!

Natürlich bleibt die alte Adresse erhalten!

Jamie Lynn Spears ist schwanger!

Die kleine Schwester von Flopsternchen Britney liess sich unverhofft einen Braten in die Röhre schieben. „Es war ein totaler Schock¨“, schreit sie begeistert dem fassungslosen Reporter ins Gesicht. Natürlich lässt sie sich von ihrer grossen Schwester, ihrem grossen Vorbild beraten. Schliesslich hat die schon zwei Kinder fast ums Leben gebracht.

Die Tipps der grossen Schwester sind dann auch nicht von schlechten Eltern:

„Lass dich volllaufen, pump dich mit Drogen voll und lass das alles von Paparazzis festhalten. Dann nimmt dir das Jugendamt garantiert die Bälger ab, und du kannst wieder beruhigt Partymachen. Yeah Baby!“










Täglich ein neues Geschenk (9/12, erschienen im Nebelspalter 10/07)


Für Ihre penible Schwiegermutter:
Ihre Schwiegermutter bemängelte bereits beim ersten Treffen Ihr leicht zerknittertes Hemd. Als sie dann noch anfing, die Fusel von Ihrem Hemd zu zupfen, war der Abend gelaufen. Die Wohnung Ihrer Schwiegermutter ist so sauber, da bekommt selbst Meister Propper Angstzustände. Wenn die Schwiegermutter zu Ihnen auf Besuch kommt, hat Sie immer ihr Putzzeug dabei und schafft Ordnung. Damit das nicht mehr vorkommt und Sie Ihre Ruhe haben, kaufen Sie ihr doch einfach einen Poltergeist. So ein Poltergeist schafft Unordnung und Dreck. Damit schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Ihre Schwiegermutter ist ständig bei sich zuhause mit Putzen und Aufräumen beschäftigt, so dass Sie von nun an in Ruhe auch mal die leere Müslischale auf dem Fernseh-Tisch stehen lassen können. Natürlich nur solange, bis Ihr Partner die Eigenschaften seiner Mutter angenommen hat.

19. Dezember 2007

Nachträglich zur Abwahl Blochers

Täglich ein neues Geschenk (8/12, erschienen im Nebelspalter 10/07)


Für Ihren italienischen Schwager:
Als Ihre Schwester das erste Mal mit Gianni ankam, hatten Sie schon ein mulmiges Gefühl. Der adrett gekleidete Mann mit streng nach hinten gelierten Haaren erinnerte Sie stark an die Mafiafilme, die Sie so lieben. Dass er Ihnen immer die besten Angebote unterbreitet, egal für welche Produkte auch immer, macht ihn zwar sympatischer, aber nicht unverdächtiger. Wenn Sie ihn fragen, was er beruflich so macht, antwortet er immer: „Ich bin Franchisenpartner eines grossen italienischen Unternehmen.“ Beruhigen tut Sie das nicht, aber Sie sind froh, dass Sie zu seiner Familie gehören. Als er frisch in der Schweiz war, mokierte er sich immer darüber, dass er dachte, in der Schweiz könne der Bürger selber bestimmen. Dem sei aber ja gar nicht so, da hätte man in Sizilien mehr bestimmen können. Um seine Enttäuschung über die fehlende Selbstbestimmung zu lindern, schenken Sie ihm einfach ein amtlich beglaubigtes Gesetzbuch zum selber ausfüllen. Sie werden sehen, plötzlich ist die Schweiz wieder sein Traumland und Sie sein Lieblingsschwager.

18. Dezember 2007

Hammer! Das erste Frivol-Wallpaper ist da!

Als Dankeschön für eure Lesertreue gibt es nun das unglaublich schmucke Frivol-Magazin-Wallpaper zum herunterladen.


Einfach das Bild anklicken und in der nächsten Ansicht mit einem flinken Rechtsklick abspeichern. Erwiesenermassen heilt das blosse Ansehen des Wallpapers Krankheiten wie AIDS, Lepra und Gehirnschwund. Viel Spass und ein dickes «Ommmmm» wünscht:


Euer Frivol-Magazin




Missverständnis

Der lüsterne Herr sagte zu ihr: "Bring dein kleines Schwarzes mit."

Sie sagte: "Okay!" Und tauchte mit einem kleinen Mädchen aus Dschibuti auf.

Täglich ein neues Geschenk (7/12, erschienen im Nebelspalter 10/07)


Für das Kollegenschwein:
Machen Sie sich keine Mühe, er macht sie sich ja auch nicht, und das das ganze Jahr durch. Ständig macht er sich über Sie lustig, er leiht Sachen von Ihnen aus, die er niemals zurückgibt. Behauptet, wenn er bei Ihnen zuhause ist, von Sachen, die garantiert Ihnen gehören, sie seien seine eigenen, und nimmt diese dann gleich mit. Ihm etwas zu schenken führt bei Ihnen zu Juckreiz. Doch zum Glück fanden Sie im Keller noch den alten Toaster. Schnell die tote Maus rauskratzen und fertig ist das Geschenk. Ob er sich darüber freut ist Ihnen egal. Hauptsache Sie sind den Toaster endlich los.

17. Dezember 2007

Unser Held der Woche: CVP-Generalsekretär Nause

Nachdem die SVP im Falle einer Abwahl Blochers drohte, eine Tageszeitung zu lancieren, meinte CVP-Generalsekretär Nause nur kühl: «Na gut, dann erscheint die Weltwoche halt täglich».

Bravo, Herr Nause, das hätten wir wirklich nicht besser formulieren können!

Weitere Zitate in diese Richtung wünscht sich:

Ihr Frivol-Magazin


Quelle: 20min-Online

Also doch: Polizisten sind auch in Russland schwul

Das Bild links haben wir letztens in einer Zeitung entdeckt. Uns fiel sofort auf, was eigentlich Sache ist: Das Bild wurde gespiegelt, um die Ehre der russischen Polizei zu wahren. Schliesslich bringen die Russen einen Haufen Moneten mit in unser Land – und so etwas muss natürlich im Land der goldenen Banken belohnt werden. Wir hingegen halten nichts von käuflicher Würde, spiegeln das Bild zurück und zeigen die ungeschonte Wahrheit.


Für die
wahre Pressefreiheit:

Euer Frivol-Magazin


Quelle: Heute Gratiszeitung

Täglich ein neues Geschenk (6/12, erschienen im Nebelspalter 10/07)


Für Ihren ständig schwarz malenden Freund Ferdinand:
Ein Glück, dass Sie mit Ihrem ständig bedrückten und jammernden Freund erst nach dem Fest mit Ihrem gutmenschlichen Cousin feiern werden. Mit der Begründung, dass er ja nun seine rosarote Brille nicht mehr benötige, nehmen Sie dem Gutmenschen die Brille ab, und geben sie an Ferdinand weiter. Nun wird Ferdinand Ihnen nie mehr die Ohren vollheulen, wie schlecht es das Leben mit ihm meine. Plötzlich sieht er in allem und allen das Gute. Doch Vorsicht, das Ganze könnte sich drehen und Ferdinand könnte zum nervigen Gutmenschen mutieren. Falls dies passieren sollte, tauschen Sie die Brillen einfach wieder zurück.

16. Dezember 2007

Täglich ein neues Geschenk (5/12, erschienen im Nebelspalter 10/07)


Für Ihren knauserigen Onkel Theo:
Schotten sind im Vergleich zu Onkel Theo verschwenderische Neureiche. Klopapier wird bei ihm zu hause mehrmals verwendet und zu essen gibt es, was die Mausefalle gefangen hat. Letztes Jahr schenkten Sie ihm das Selbsthilfebuch: „Das Dagobert Syndrom – so überwinden Sie Ihren Geiz“, welches er bis heute nicht fertig lesen konnte, denn sobald es dunkel ist, sieht Onkel Theo nichts mehr. Strom ist ihm zu teuer. Wenn er zum Familienfest lädt, müssen die Gäste, neben dem obligatorischen Essen und Trinken, auch ihre eigenen Kerzen mitnehmen. Bereits zweimal wäre fast sein Haus abgebrannt, weil er zum Lesen im Bett Kerzen angezündet hat. Er schlief damals ein, ohne die Kerzen zu löschen. Träumte von verpassten Sonderangeboten und Aktionen, die ihn unruhig machten und er stiess die Kerzen um. Und heute liest er einfach nicht mehr im Bett. Damit Onkel Theo aber das Buch endlich beenden kann und seine Knauserigkeit ein Ende hat, schenken Sie ihm einen Generator, der durch einen Hamster angetrieben wird und sein altes Nachttischlämpchen zum Leuchten bringt.

15. Dezember 2007

Täglich ein neues Geschenk (4/12, erschienen im Nebelspalter 10/07)


Für Ihren Schwager, den chronischen Ja-Sager:
Ihr Schwager ist ein notorischer Schleimscheisser und sein Wortschatz besteht zu 90% aus Zustimmungswörtern. Er ist ständig Ihrer Meinung, was zwar zu Anfang noch wohltuend war, langsam aber sicher stark zu nerven beginnt. Wie bringen Sie ihm schonend bei, dass sein Verhalten einem tierisch auf die Eier gehen kann? In dem Sie ihm zu Weihnachten etwas schenken, das ihm fehlt: Eier (hier eignen sich vortrefflich Schafshoden) und Rückgrat. Die Schafshoden aber nicht zu gross wählen, sonst besitzt Ihre Familie bald einen Platzhirsch mehr.

14. Dezember 2007

Was wirklich geschah nach Blochers Abwahl

Dieser Text entstand für eine Lesung des Frivol Magazins. Die gestern stattfand.

Alle wissen: Blocher ist raus aus dem Bundesrat. Doch was viele nicht wissen, sind die Ereignisse nach einer Bundesratsabwahl. Wir schildern hier die Geschichte von Christoph Blocher nach seiner Abwahl.


Blocher raus
Der arme Christoph. Nachdem er sich doch sooo Mühe gegeben hat, ständig des Volkes Willen nachzugehen, muss er nun seinen Platz räumen. Und dann noch für eine Frau! Es ist raus: Christoph Blocher ist abgewählt und Evelyne Widmer Schlumpf hat «ja» gesagt, «ja ich will bundesrätin werden».


Benebelte Journalisten
Das Bundeshaus kochte. Wo sonst nur staatsmännische Gemächlichkeit und Beamten-Trübseligkeit die Regel sind, herrscht nun emsiges Treiben. Auf der einen Seite geht es fröhlicher zu und her, auf der anderen eher erbost. Und die Journalisten laufen mit einem ständig befriedigten Lächeln herum, als wären sie in einem Flash, das niemals endet! Die Flut der Neuigkeiten, die nie abreisst, wie im Schlaraffenland, lässt sie Glückselig durchs Bundeshaus schweben.


Die guten alten Zeiten
In der grimmig düsteren Ecke werden erbost die Zeigefinger erhoben, die Stimmen rufen erregt und die Fäuste werden geballt. Doch nur einer sitzt da und schaut traurig auf den Boden. Es ist unser Christoph Blocher. Melancholisch denkt er an die Zeit zurück, als er im ganzen Departement von Moritz Leuenberger das Toilettenpapier entfernte, als Moritz fürchterlichen Durchfall hatte. Ach wie hat er gelacht, als Moritz von einer Toilette zur anderen rannte. Und wie er dann Christoph kniend anflehte doch seine benutzen zu dürfen. Oder wie er Micheline Calmy-Rey einmal Salz anstatt Zucker in den Kaffee tat, obwohl sie ja gar keinen Zucker mag! Ja, das waren noch Zeiten. Und jetzt ist alles vorbei.


Er muss was unternehmen
Plötzlich lodert wieder Feuer in seinen Augen. «Pah, wenn die mir schon meinen Posten einfach so wegnehmen, dann müssen sie auch dafür büssen!», ruft er aus. «Ueli», ruft er, «Ueli, ich geh schnell nach hause. Muss noch etwas holen.» Ueli Maurer, immer noch geschockt, nickt nur. Er kann es immer noch nicht fassen. Sein grosses Vorbild wurde einfach so aus dem Bundesrat geschasst. Doch Christoph hat keine Zeit für Trübsal. Er will etwas unternehmen. Er ruft seinen Chauffeur und lässt sich nach hause fahren.


Ein bitterböser Plan
Zuhause angekommen rennt er schnell zum Schrank, in welchem er sein Wehrmaterial aufbewahrt. Er greift zum Sturmgewehr und flüstert: «Ich habe gewusst, dass ich dich einmal brauche, meine Annelies.» Doch dann bemerkt er, er hat ja gar keine Munition. «Sämi!», ruft er aus, «Sämi, du Holzkopf, hast die Taschenmunition abgeschafft! Wie soll ich mich so rächen?» Chrigel wird langsam nervös! Er muss etwas tun und zwar JETZT! Plötzlich fällt ihm dieser Coiffeur ein, der einfach so ins Gebäude vom Blick hineinfuhr, weil die schlecht über ihn geschrieben haben. Nachher konnte der doch sogar im Blick Werbung für seine neue CD machen, weiss er. «Das mache ich auch», sagt er und zieht den Chauffeur aus seinem Dienstwagen und ruft: «Raus, ich hab was zu erledigen. Ich werde wieder Bundesrat, du wirst schon sehen.» Er lacht laut und böse auf und gibt Gas.


Das dramatische Ende
Nach langer Fahrt und mühseligem Durchquetschen durch die Strassen von Bern biegt er zum Bundeshaus ein. Er lässt den Motor noch einmal richtig aufheulen und prescht vor. Er zieht auf den Eingang zu, erwischt noch ein paar Journalisten, welches ihm ein hämisches Lächeln entlockt, und fährt durch den Eingang. Es kracht, es dröhnt und poltert. Plötzlich stoppt der Wagen abprupt. Die grosse Treppe in der Eingangshalle beendete die Fahrt. Dann ist es ruhig. Die Türe geht auf. Christoph Blocher steigt aus. Sein Kopf blutet. Er hebt seine Arme, fängt an, schauderhaft zu lachen und schreit: «Endlich ist der Blocher draussen! Wir linksgrünen haben gesiegt! Gebt das Hanf frei!» Bevor Christoph noch weitere schwerst traumatisierte Sachen von sich gibt, ziehen ihn seine SVP-Kollegen fort und übergeben ihn den weiss gekittelten Männern, die ständig im Bundeshaus weilen. Diese führen Blocher dann in das Bundeshauseigene psychiatrische Zentrum, in dem auch schon Ruth Metzler oder Elisabeth Kopp ihre Niederlage verdauten. Draussen wird schnell alles vom internen Sauberteam weggeräumt. Die Leichen werden fortgezerrt, die Passanten alle mit einem Gedankenlösch-Laser der Erinnerungen beraubt und die Bänder aus den Kameras gezerrt. Und so geht ein weiterer stinknormaler Tag nach einer Bundesratsabwahl zu Ende.

Täglich ein neues Geschenk (3/12, erschienen im Nebelspalter 10/07)

Für Ihren Cousin, diesen ewigen Gutmenschen:
In allem sieht er ständig das Gute. Selbst Hitler ist für ihn eine unverstandene Persönlichkeit, der, wenn er jemanden gehabt hätte, der ihm nur richtig zuhörte, ein ganz lieber Kerl hätte sein können. Er ist ständig auf Achse um irgendwelchen Schwerverbrechern auf den richtigen Weg zu helfen. Da ist es ihm egal, dass er bereits dreimal fast krankenhausreif geprügelt wurde, ständig seine Brieftasche geklaut wird (Standard-Aussage: „Die hab ich wohl einfach verloren“) oder seine Frau mit dem besten Freund im Bett erwischte. Für ihn sind alle Menschen gut und immer darauf bedacht, das Richtige zu tun. Nebst dem, dass er Ihnen mit seinem ständig wohlwollenden Verhalten tierisch auf den Sack geht, haben Sie doch auch Mitleid mit ihm. Sie wollen, dass er endlich seine rosa Brille abnimmt und der Realität ins Auge blickt: Da hilft am besten eine Sonnenbrille. Man sieht alles düsterer und wird von nichts geblendet. Da der verklärende Blick der rosa Brille nun verschwunden ist, könnte Ihr Cousin einen Schock erleiden. Am besten, Sie stellen sich hinter ihn, wenn er die Sonnenbrille anzieht.

13. Dezember 2007

Täglich ein neues Geschenk (2/12, erschienen im Nebelspalter 10/07)


Für Ihren schlüpfrigen Onkel Werner:Als Kind las er immer das „Schlüsselloch“, wo er sich die Inspiration für seine schweinischen Witze holte. Als er Ihnen das erste Mal Verena vorstellte, waren Sie gar nicht angetan, doch heute ist seine Gummipuppe fester Bestandteil der Familie. Sie ist zwar nicht gesprächig, dafür aber sehr umgänglich. Die Puppe sieht auch schon ziemlich mitgenommen aus, vor allem ihre Haare haben arg gelitten. Bevor Werner Ihnen die pikanten Details seiner Sextechniken, die zum Haarausfall der Puppe führten, zu erzählen beginnt, überreichen Sie ihm einen Gutschein für eine Haartransplantation,damit Verena wieder eine akzeptable Frisur hat. Legen Sie noch ein Fläschchen Mundwasser oben drauf, damit Sie beim nächsten Gespräch mit Gummipuppe Verena nicht unweigerlich an Fisch denken müssen.

11. Dezember 2007

Täglich ein neues Geschenk (1/12 erschienen im Nebelspalter 10/07)


Weihnachten steht vor der Tür und heutzutage geht an Weihnachten nichts über Geschenke. Den drei Königen seis gedankt. Riesiges Gewusel herrscht in den Läden, jeder will schnellstmöglich seine Geschenke beisammen haben und sich aus dem Gerangel um die besten Gaben retten. Doch zuerst muss man wissen, was man überhaupt schenken will und was zu wem passt. Die vielen Weihnachtskataloge, die bereits anfangs November in die Haushalte flattern, stiften eher Verwirrung statt zu helfen. Da springt wieder einmal das Frivol-Magazin ein und unterstützt Sie, werte Leserin, werter Leser, beim Geschenkekauf. Mit diesem auf den Geschmack, der in jeder gut sortierten Familie vorkommenden Typen, zutreffenden Geschenktipps.


Für Ihr 3. Welt-Paten-Kind:
Letztes Weihnachten bekamen Sie von Ihrer Ökofreundin ein Patenkind geschenkt. Es sei total in Mode und jeder hätte eins, bemerkte sie, als ihr Ihre gerunzelte Stirn auffällt. Und sowieso soll man zu Weihnachten etwas Gutes tun; DAS Killerargument. Nun stehen Sie da und müssen ihr Patenkind beschenken. Doch was schenkt man einem Kind, das nichts hat? Genau: Ein Brett. Ein Brett kann als Spielzeug, zum Verschliessen der Löcher in der Hütte oder als Feuerholz verwendet werden. Und das Beste; keines der patenlosen Kinder wird eifersüchtig sein.