27. Juni 2008

Merci, Monsieur Michel

Die Euro08 ist bald vorbei. Und rechtzeitig zum Ende meldet sich auch das Frivol Magazin wieder zurück. Doch wir sind nicht die Einzigen, die sich dieser Tage zu Wort melden. Auch der Boss des Abzockervereins UEFA hat wieder mal sein Maul aufgerissen. Im Gegensatz zur UNO, welche die Schweiz gerne kritisiert (siehe Texte unten), hat der gute Herr Platini aber sehr lobende Worte für unser kleines Land gefunden.
"Politisch und sportlich haben die Gastgeber einen hervorragenden Job gemacht", lobte der Franzmann. Das Frivol Magazin stimmt voller Begeisterung in diese Lobhudelei ein. Denn der gute Michel hat Recht. Es war ein aussergewöhnlich guter Job, den die Gastgeber da sportlich gemacht haben. Beide sind nämlich in der Vorrunde sang und klanglos gescheitert. Und aus Respekt für diese grossartige Leistung spielte das Heimatland des UEFA-Bosses so unterirdisch schlecht, dass sie dem hervorragenden Beispiel der Gastgeber sogleich folgten.
Auch politisch gesehen hat Platini natürlich recht. Wenn in zwei demokratischen Ländern die mediale Zensur wieder eingeführt wird, um dem europäischen Fussballverband den Arsch zu lecken, so kann das nur als hervorragender Job bezeichnet werden! So kann man nachher auch jedem Deppen weis machen, dass es während den Spielen keine Unruhen gab, keine Felderstürmungen, keine Feuerwerkskörper und dass alle lieb und nett miteinander waren.
Doch Platini hat sich nicht nur zur administrativen Seite der Euro08 geäussert, natürlich fand der Froschfresser auch lobende Worte für den Sport selber. Für den Fussball, die schönste Nebensache der Welt, das beste Beispiel für Integration, zu Lasten derer Teenagern mit Millionensalären der Charakter verdorben wird. "Bei der Uefa sind alle sehr zufrieden mit der Qualität der Spiele, die auf einem umfassend ausserordentlichen Niveau waren», sagte Platini. Auch hier pflichten wir dir voll und ganz bei, Michel. Vor allem die drei Spiele deiner Franzosen. Diese willkommenen Auswüchse an Offensivfussball, die uns verzaubert haben. Oder die Spiele der Italiener, bei denen du, Michel, mit fortwährendem Gähnen deiner Begeisterung über das Niveau vollen Lauf gelassen hast.
Einen kleinen Kritikpunkt gabs jedoch trotzdem noch für die Schweiz. "In der Schweiz haben einzelne Entscheide wegen des föderalistischen Systems etwas lange gedauert", kritisierte Platini. Ist uns natürlich klar. Du als Franzose wächst natürlich mit einem kleinen Napoleon-Komplex auf. Und da man dich nun noch zum alleinigen Herrscher über die UEFA erhoben hat, verlierst du natürlich ziemlich schnell den Bezug zur Mitbestimmung und Demokratie.
Wir sind gespannt auf die EM in vier Jahren. Mit den Gastgebern Polen und Ukraine. Die zwei Länder können der UEFA wenigstens in Sachen Korruption die Stirn bieten.

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